Schwierig ist es, das An zu fangen. Locken lässt es sich mit einem Brennstab. Verschiedene Fallen seien geeignet, heißt es: Ein‑, Zu- und Zweifelsfallen, letzere jedoch unter Vorbehalt.
Mit dem Thema »Anfangen« kann ich viel anfangen.
Am leichtesten fällt mir, einfach anzufangen (»einfach«, hahaha …) (Dasselbe gilt übrigens für’s Aufhören: einfach aufhören). Irgendwo anfangen, mit irgendwas, das mit der Sache zu tun hat. Anfangen kann heißen: etwas davon in die Hand nehmen, recherchieren, Notizen machen, das Vorhandene sortieren. Das ist nicht wichtig. Hauptsache anfangen. Dann gibt eins das andere und plötzlich bin ich schon seit fast zwei Stunden mittendrin.
Meine zweite Methode ist, mich ganz langsam ranzupirschen. Indem ich zum Beispiel allgemein aufräume, putze oder sortiere. Dabei ziehe ich halb bewusst, halb unbewusst die Kreise um das was schon da ist (Zettel, Briefing, Bildmaterial …) immer enger und lande dann irgendwann bei der Sache.
Die beiden Vorgehensweisen sind grundverschieden. Methode I heißt Anlauf nehmen und reinspringen in’s Wasser. Ohne vorher die Temperatur mit dem großen Zeh geprüft zu haben. Methode II entspricht eher dem, was ich bei meinem Großvater schon immer eigenartig fand: von dem kalten Wasser erstmal einiges auf Arme und Bauch zu spritzen, um sich mental daran zu gewöhnen – puh! … Also, theoretisch würde ich Ersteres grundsätzlich vorziehen, praktisch sieht es dann oft doch anders aus. Wenn beispielsweise alles blitzt und blinkt, wenn alles im rechten Winkel liegt und ich mich immer noch mit dem Nebensächlichen befasse, das ich auch immer schon erledigen wollte, und ich mit dem Eigentlichen noch immer nicht begonnen habe. Dann wird es Zeit für Methode I.
Methode III ist weniger eine Methode, sondern eher ein Geschenk – nämlich schon angefangen zu haben, mich unverhofft schon mittendrin zu befinden, so dass »anfangen« gar kein Thema mehr für mich ist.