Ich arbeite mit dem, was da ist. Das nehme ich auseinander und setze es neu zusammen. Text, Bild, Dingliches, Digitales. In unserer jetzigen Welt ist sehr viel da.
Die Technik ist uralt. Die Collage mit Nadel und Faden – »Patchwork« – gibt es schon seit 1.000 v. Chr., die Collage mit Steinen und Scherben – »Mosaik« – noch wesentlich länger. Das Neuzusammensetzen vorhandener Texte – »Montage« – wird seit dem Mittelalter praktiziert, das von Musik – »Medley«, später »Potpourri« – seit der Renaissance. Die Collage (von französisch »coller« = kleben) mit Schere und Klebstoff – auch »Assemblage« – hielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts Einzug in die Kunst. Die Fotografie kannte bereits Mittel des »zusammenkopierens«, die sich vom Dinglichen lösten. Die Umdeutung von etwas Vorhandenem durch pure Kontextveränderung durch Marcel Duchamp sehe ich ebenfalls im Zusammenhang der Collage.
Erst die seit Ende des 20. Jahrhunderts am Computer mögliche Collage – im Grunde alles »Sampling« – provoziert jedoch Fragen, die bis dahin niemandem in den Sinn kamen. Das macht die Technik der Collage so brisant wie noch nie.