»Meine Spezialität ist
das Besondere.«

Juli Gudehus

Du

Du fragst Dich viel­leicht, wie ich dazu kom­me, Dich zu duzen. Immer­hin ken­nen wir uns ja noch gar nicht. Bit­te füh­le Dich also gesiezt, falls Ihnen das lie­ber ist.

Tat­säch­lich fand ich es selbst noch vor eini­gen Jah­ren über­grif­fig, als Ikea anfing, mich zu duzen. Inzwi­schen stel­le ich für mich jedoch fest, dass ich mich mit den meis­ten Men­schen duze, in allen mög­li­chen Kon­tex­ten. Mir gefällt mitt­ler­wei­le auch, dass in ande­ren Län­dern, die eben­falls ein »Sie« und ein »Du« ken­nen, schnell geduzt wird. Zum Bei­spiel in Ike­as Hei­mat­land Schwe­den. Und ich habe ver­stan­den, dass das weder auf einen Man­gel an Respekt noch auf Ver­trau­lich­keit schlie­ßen lässt. Es betont nicht die tren­nen­den gesell­schaft­li­chen oder Alters­un­ter­schie­de, son­dern das ver­bin­den­de Mensch­li­che. Und das fin­de ich gut.

Ich habe immer noch gro­ßes Ver­ständ­nis für Men­schen, die es unmög­lich fin­den, ohne Anlauf geduzt zu wer­den. Als ich gebo­ren wur­de, siez­ten sich Stu­die­ren­de noch übli­cher­wei­se unter­ein­an­der. Eine fran­zö­si­sche Freun­din mei­ner Mut­ter siez­te ihre Eltern, die sich eben­falls gegen­sei­tig siezten. 

Zei­ten ändern sich!