Globale Verständigung ohne Hindernisse – ein Menschheitstraum. Lässt er sich mit Hilfe von Bildzeichen verwirklichen? Um diese Frage ging es in dieser Ausstellung. Spielerisch und partizipativ.
Täglich begegnen uns auf Bildschirmen, Schildern, Geräten und Produkten zahllose Piktogramme, Symbole und Logos. Myriaden dieser visuellen Kurzbotschaften entschlüsseln wir täglich. Wir tun dies meist eher halbbewusst und doch beachtlich schnell.
Ich fragte mich: Lassen sich damit auch längere Botschaften transportieren? Dem Vorbild der Ägypter folgend, entwickelte ich 1992 ein eigenständiges Bildzeichen-Esperanto. Mit Hieroglyphen unserer Zeit knüpfte ich an unsere Sehgewohnheiten an und übersetzte einen weithin bekannten Text: die biblische Schöpfungsgeschichte.
Seither wuchs eine digitale Welt heran. Immer mehr Bild-Schirme gibt es und mithin eine Sintflut von Bild-Zeichen. Das brachte weitere Menschen auf die Idee, damit Geschichten zu erzählen. So wurde meine »GENESIS« unversehens »SUI GENERIS« – das heißt: erste einer eigenen Art.
Inzwischen erlebten wir zudem eine ungeahnte Globalisierung. Umso wünschenswerter erscheint die Vorstellung einer Weltsprache aus Bildzeichen.
Diese Idee liegt seit längerem in der Luft. Alle bisherigen Ansätze stecken jedoch noch in den Kinderschuhen. Eine funktionierende kulturübergreifende und differenzierte Verständigung via Bildzeichen gibt es bislang nicht. Die Aufgabe ist unvorstellbar schwierig und von gigantischem Ausmaß. Eine Piktogrammatik wäre zu erschaffen und zu testen. Und unsere gesamte sinnliche und geistige Welt müsste im wahrsten Sinne des Wortes verzeichnet werden, um etwa Hegel oder Steuerbescheide übersetzen zu können. Von Schwitters ganz zu schweigen.
Kurzum: es fehlt noch viel. Es bleibt ebenso spannend wie schwierig. Kein Grund jedoch, es nicht immerhin zu versuchen! Zum Beispiel in der Weise, die »Schwarmintelligenz« der Ausstellungsbesucheris einzubeziehen …