Ich sammle offenbar wie ich atme: ebenso beiläufig wie organisch. Sammeln ist für mich ein Lebenselixier. Sammeln versorgt mich mit Substanz, von der ich in meiner Arbeit zehre. Meine Sammlungen umgeben mich wie Fruchtfleisch rund um meinen Wesenskern.
Ich lese Alltägliches, Kurioses und Seltenes auf, botanisiere Dingliches, 3d und 2d, Phänomene, Texte und Worte, teils in Schubladen und Kisten, teils digital.
Manches hebe ich auf, weil ich denke, dass ich es noch einmal irgendwo einsetzen könnte. Wenn ich etwas finde, das ich einer meiner Sammlungen einverleiben kann, beglückt und befriedigt mich das jedes Mal auf’s neue. Vieles sammelt sich von selbst. Wo drei von einer Sorte sind, schlummert bereits der Grundstock einer weiteren Sammlung. Meistens weiß ich dann noch nicht, was ich damit machen werde.
Ich betrachte Sammeln als Kulturtechnik. Eng damit verbunden ist das Sortieren. Beides hat mit einem gewissen Blick auf die Welt zu tun, der mir Freude macht – einem Blick für mehr oder weniger offensichtliche Zusammenhänge und Verbindungen.
Ich habe einmal gezählt, wieviele Sammlungen ich analog und digital besitze und führe. Es waren um die hundert. Damit bin ich wohl schon auf der Metaebene: ich sammle auch Sammlungen.
Gerne zeige ich Dir einige meiner Sammlungen und erzähle Dir etwas darüber – zum Beispiel über meine umfangreiche Toilettenpapier- und Kunststoffdeckel-Sammlung. Schreib mir gern eine Zeile, wann Du mal hier in der Gegend bist!