Über Jahre hinweg erhaltene sowie gefundene Postkarten drittele ich längs und füge sie zu neuen, profanen Dreieinigkeiten zusammen. Demnach ist 1 : 3 + 2 = 1!
Viele der Postkartenmotive sind klischeehaft oder klassisch. Diese Wirkung zu unterlaufen oder auszuhebeln, reizt mich stets. Andere Motive wiederum sind so eigenwillig, dass eine Neukombination ihrer Teile sehr andere Herausforderungen stellt. Planen kann ich dabei nichts, denn die Sammlung der Teile ist eine höchst zufällige. Die Postkarten finden ihren Weg zu mir, ich sammle sie nicht aktiv. Insofern ist es eher eine Ansammlung.
Die meisten Postkarten-Drittel schlafen einen langen Dornröschenschlaf, bis sie sich mit einem zweiten Drittel liieren lassen. Nur selten gibt es Begegnungen mit einem dritten Drittel, die eine dauerhafte Neuverbindung aushalten. Oder geradezu einfordern.
Wenn ich sehe, wie Elemente, Linien oder Inhalte, Farben oder Akzente die klaren Trennlinien überspielen und übertönen, entzückt mich das jedes Mal auf’s Neue. Diese Arbeit ist meine persönliche Variante der »Patience«. Sie hat etwas von Geduld- und Glücksspiel. Sie hat etwas Meditatives und schärft meine Wahrnehmung auf ganz eigene Weise.
Die (Bestandteile der) Titel der jeweiligen Dreiteiler entnehme ich entweder der bedruckten Vorder- oder der handbeschriebenen (und bedruckten) Rückseite.